Begeisterung, Langeweile oder Prüfungsangst: Emotionen im Kontext von Lehren und Lernen können vielfältig sein. Gerade im digital gestützten Lehralltag bleiben die dahinterliegenden Bedürfnisse und die daraus resultierenden Stimmungen jedoch oft unbemerkt. Dabei haben Emotionen einen großen Einfluss auf Atmosphäre, Motivation und Verhalten in Lehr-Lernsettings. In diesem Weiterbildungsangebot wollen wir sie deshalb sichtbar machen und ihre Auswirkungen auf Lernprozesse verstehen, um anschließend Strategien zu entwickeln, wie Lehre emotionssensibel und -förderlich gestaltet werden kann.
Der Digital Workspace findet an drei aufeinanderfolgenden synchronen Online-Terminen statt und wird durch kleine Denkaufgaben zwischen den Terminen ergänzt. Dabei behandeln wir die folgenden Themen:
Was sind Emotionen und welche Bedeutung haben sie im Lehr-Lern-Kontext?
Wie können Emotionen kurz- und langfristig in Lehrveranstaltungen adressiert werden?
Wie kann das Lernen Studierender durch Emotional-Design-Prinzipien unterstützt werden?
Wie können (digitale) Lehr-Lern-Situationen beziehungsunterstützend gestaltet werden?
Wie kann emotionssensible Lehre dazu beitragen, das selbstregulierte studentische Lernen zu fördern?
Der Workspace besteht aus drei Terminen á 4 AE. Die Termine umfassen Inputphasen, Gruppenarbeiten, Reflexionsaufgaben und Einzelarbeitsphasen. Darüber hinaus ist jeweils eine kurze Pause vorgesehen. Die Themen "Emotional Design Prinzipien" und "Selbstreguliertes Lernen durch emotionssensible Lehrgestaltung fördern" werden von zwei externen Expertinnen vermittelt.
Darüber hinaus kann abschließend im Rahmen einer optionalen Lehrtransferaufgabe ein eigenes Konzept erstellt werden (4 AE).
Verteilung der Arbeitseinheiten
Beraten, Begleiten & Interaktion (BBI)
Methoden, Medien & Digitales (MMD)
Vielfalt, Chancengleichheit & Internationales (VCI)
max. 16 AE in den Bereichen Beraten, Begleiten & Interaktion (BBI) und/oder Methoden, Medien & Digitales (MMD) und/oder Vielfalt, Chancengleichheit & Internationales (VCI), je nach individueller Schwerpunktsetzung.
4 der 16 AE können für eine optionale Konzepterstellung erlangt werden. Basierend auf den Inhalten unseres Kurses entwerfen Sie ein Lehrkonzept für Ihr Fachgebiet. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die theoretischen Konzepte als auch die praktischen Anwendungen, die Sie im Kurs kennengelernt haben. Ihr Lehrkonzept sollte die Erkenntnisse und Methoden integrieren und einen klaren Bezug zu den Lernzielen Ihres Kurses herstellen. Sie erläutern im Rahmen des Konzepts Ihre didaktischen, emotionssensiblen Ansätze und geplanten Lehrmethoden. Darüber hinaus reflektieren Sie kurz über mögliche Herausforderungen bei der Umsetzung Ihres Lehrkonzepts und Ihre Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen.
Learning Objective
Die Teilnehmenden sind nach dem Kurs in der Lage,
die Bedeutsamkeit von Emotionen für den Lernerfolg zu erklären
den Einfluss von Emotionen und den eigenen Umgang mit diesen in (digitalen) Lehr-Lernszenarien zu reflektieren
Emotional-Design-Prinzipien zur Gestaltung digitaler Lernumgebungen zu nutzen
das selbstregulierte studentische Lernen durch emotionssensible Lehrgestaltung zu fördern
geeignete Methoden zum Umgang mit Emotionen in eigenen Lehrkontexten auszuwählen und anzuleiten
durch emotionssensible Lehre lernförderliche Beziehungen zu ihren Studierenden aufzubauen
Course management
Susan Lippmann
Susan Lippmann unterrichtet leidenschaftlich seit über 20 Jahren an Hochschulen im In- und Ausland, wobei ihr Schwerpunkt auf einer guten wertschätzenden Kommunikation und aktivierenden Methoden liegt. Ihre Begeisterung für (Impro-)Theatertechniken teilt sie gern in ihren Seminaren. Seit 2017 ist sie an der Hochschule Mittweida in der Hochschuldidaktik und Digitalen Hochschulbildung tätig. Sie ist außerdem Co-Autorin der Lehrbücher „Das BGB für ausländische Studierende“ (C.F. Müller) und „Englisch für Angestellte der Hochschulverwaltung“ (iDA).
Josefine Marquardt
Josefine Marquardt arbeitet als Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäres Lernen und Lehren an der TU Dresden im Verbundprojekt "Digitale Hochschulbildung Sachsen". Im Rahmen des Projekts gestaltet sie Weiterbildungen im offenen Werkstattformat mit individuellen Beratungs- und Austauschmöglichkeiten für Lehrende der sächsischen Hochschullandschaft. Sie studierte zuvor Psychologie an der TU Dresden, u.a. mit den Schwerpunkten Arbeits- und Organisationswissenschaft, sowie Lehr- und Lernpsychologie. Vor Beginn ihres Studiums organisierte sie als Erasmus+-Freiwillige in Griechenland u.a. Workshops zur Mediengestaltung für Kinder und Jugendliche. Danach war sie studienbegleitend einige Jahre in der Medizindidaktik tätig und sammelte dort als Tutorin für Kommunikationstrainings Erfahrungen in der Erwachsenenbildung und Hochschuldidaktik.
Isabel Berger
Isabel Berger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen“ an der TU Dresden. Nach einem Zwei-Fach-Bachelor in Pädagogik und Soziologie absolvierte sie in Leipzig den Masterstudiengang „Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung“ wobei sie dort bereits einen Fokus auf die Ausbildung angehender Lehrkräfte legte. In ihrer anschließenden Tätigkeit beschäftigte sie sich in Forschung und Lehre mit dem Aufbau diagnostischer sowie digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehramtsstudierenden. Seit 2024 überträgt sie diese pädagogischen und psychologischen Konzepte inhaltlich sowie methodisch auf die Weiterbildung und Beratung von Lehrenden an sächsischen Hochschulen.