Veranstaltungen

30.06.25

Vom 18. bis 20. Juni 2025 fand an der Universität Groningen die EuroSoTL-Konferenz unter dem Motto „Making Connections Through the Scholarship of Teaching and Learning (SoTL)“ statt. Claudia Bade war für die HDS vor Ort und berichtet von einer inspirierenden Tagung, die nicht nur neue Perspektiven auf Lehre und Lernforschung eröffnete, sondern auch die europäische SoTL-Community enger miteinander verknüpfte und spannende Impulse zur besseren Verzahnung von SoTL und SoAD (Scholarship of Academic Development) gegeben hat.

Den Auftakt bildete die Keynote von Helga Dorner: „Bridging Boundaries through SoTL – Paths from the Individual to the Collective“. Dorner plädierte dafür, individuelle Lehrforschung nicht als punktuelle Einzelleistung zu begreifen, sondern als Teil eines kollektiven Prozesses. Nur wenn SoTL-Aktivitäten strukturell verankert sind – etwa durch „boundary brokers“, die zwischen Praxis, Forschung und Hochschulstrategie vermitteln – entfalten sie nachhaltige Wirkung. Besonders einprägsam war ihr Bild des „institutional landscaping“: SoTL braucht Zeit, Raum und strategische Integration in die Hochschule, um kulturellen Wandel anzustoßen.

In einem großartigen, interaktiven Workshop am Donnerstagmorgen erarbeiteten Anna Santucci und Kolleg*innen gemeinsam mit uns spannende Perspektiven zu „SoTL Connections Through and Across Difference“. Sie forderten dazu auf, nicht nur didaktisch, sondern auch strukturell inklusiv zu denken: Wer wird gehört? Wer gestaltet mit? Und wie können SoTL-Prozesse für alle zugänglich gemacht werden?
Eine besonders anregende Session widmete sich der Beziehung zwischen SoTL und Higher Education Research (HER) und Discipline-Based Educational Research (DBER). Irma Meijerman, Helga Dorner, Robert Kordts und andere Kolleg*innen diskutierten, ob diese Felder wirklich getrennt voneinander sind oder nur unterschiedlich gerahmt seien. Sie stellten ein integratives Modell vor und in Arbeitsphasen wurden weitere Modelle entwickelt, gemeinsam mit einer britischen und einer irischen Kollegin sowie Sandra Scheele, mit der wir auch in der AG SoAD bereits intensiv zusammenarbeiten entwickelten wir das Butterfly Modell (s. Bild).

Weitere spannende Präsentationen drehten sich um „Punk Rock Pedagogies“ (Laura Loyala-Hernandez) oder Hartmut Rosas Resonanztheorie und SoTL (Odd Rune Stalheim).

Auch das Panel des European SoTL Network am Freitag beschäftigte sich mit Strukturen: Gemeinsam wurde die Idee diskutiert, zukünftige EuroSoTLs als hybride Konferenzen mit regionalen Satelliten-Veranstaltungen zu gestalten. Keynotes könnten live übertragen und lokal diskutiert werden – so würde Reisekosten, Ressourcen und ökologische Belastung reduziert, bei gleichzeitiger Stärkung regionaler Netzwerke. Die SoTL-Aktivitäten in Sachsen besser sichtbar machen ist auf jeden Fall ein Take Away der Tagung!
Claudia Bade kehrt mit vielen Impulsen aus den Veranstaltungen und den vielen geführten Gesprächen aus Groningen zurück: für kollektive SoTL-Strukturen, vertrauensbasierte Lehre, hybride Tagungsformate und eine dialogische, resonante Hochschuldidaktik und vielleicht mal eine EuroSoTL in Sachsen?
 

Autor:in

Dr.in Claudia Bade

claudia.bade@hd-sachsen.de