Lehrende sind Expert:innen ihres Fachs. Das bedeutet auch, dass ein Teil ihres vormals expliziten Wissens implizit geworden ist, d.h. bestimmte Inhalte und Konzepte stehen ganz selbstverständlich miteinander in Zusammenhang und bedürfen keiner expliziten Erklärung. Für Studierende als „Noviz:innen im Fach“ hingegen sind fachbezogene Denkprozesse und Verbindungen oft schwer zugänglich. Diese "Bottlenecks" (Flaschenhälse) im Lernprozess zeigen sich wiederholt als kritische Stellen in Lehrveranstaltungen, mit denen sich eine große Anzahl von Studierenden jedes Semester aufs Neue schwertut.

Der von David Pace und Joan Middendorf entwickelte Ansatz des „Decoding the Disciplines“ zielt darauf ab, implizites fachspezifisches Wissen aufzudecken, um dann im zweiten Schritt die Perspektive der Studierenden in Bezug auf diese für sie schwer fassbaren Inhalte einzunehmen und didaktische Ideen für die Überwindung von wiederkehrenden Lernhindernissen zu entwickeln. Decoding bietet dabei auch die Chance, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen für eine Veröffentlichung im Bereich des Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) zu nutzen.

In diesem Workshop können Sie die Decoding the Disciplines Methode in doppelter Hinsicht für sich und Ihre Studierenden nutzbar machen: Sie führen zum einen wechselseitig Decoding-Interviews mit dem Ziel, unbewusst gewordene Aspekte Ihres Expert:innenhandelns als Lehrende wieder sichtbar zu machen und entwickeln dabei Kommunikationstechniken, die Sie auch für lösungsoffene Beratungsgespräche nutzen können. Zum anderen entwickeln Sie auf der Grundlage des in den Interviews herausgearbeiteten impliziten Expert:innenwissens Möglichkeiten zur Optimierung Ihrer Lehr-Lern-Szenarien und können diese mit anderen Workshopteilnehmenden diskutieren.

Ablauf / Termine (20 AE)

  • 30.04.2024 - 13.05.2024: Phase I (Selbstlernphase):

Einführung in die Methode des Decoding the Disciplines und Identifikation einer eigenen geeigneten Lernhürde für den Workshop (4 AE)

  • 14.05.2024, 13:00 Uhr - 18:00 Uhr: Phase II (synchron/gemeinsam):

Wiederholung Phase I, Klärung von Fragen, wechselseitiges Durchführen der Decoding Interviews Ausblick auf Phase III (6 AE)

  • 15.05.2024 - 27.05.2024: Phase III (Selbstlernphase):

Auswertung des eigenen Decoding Interviews anhand des Videomitschnitts, Entwicklung erster Ideen für die eigenen Lehre (6 AE)

  • 28.05.2024, 13:00 Uhr - 16:30 Uhr: Phase IV (synchron/gemeinsam):

Vorstellung entwickelter Ansätze aus Phase III, Reflexion der Methode (4 AE)

Lernziele

Nach dem Workshop sind die Teilnehmenden in der Lage,…

  • ...die Methode des Decoding the Disciplines zu beschreiben und geeignete Lernhürden in ihrer Lehre zu identifizieren.

  • ...ein Decoding-Interview zu führen, um Expert:innen-Strategien hinter herausfordernden Lehrinhalten zu entschlüsseln.

  • ...die Interview-Ergebnisse zu analysieren und für die Entwicklung der eigenen Lehre nutzbar zu machen.   

Kursleitung

Dr.in Britta Foltz
Mitarbeiterin des Zentrums für Hochschuldidaktik, Lehrkraft und Prodekanin des Fachbereichs Bauingenieurwesen, Koordinatorin des Beratungs- und Mentoringprogramms des Fachbereich Bauingenieurwesen. Aktives Mitglied der Arbeitskreise Decoding the Disciplines in Ingolstadt und NRW


Verbindlich anmelden

„Verbindlich anmelden“-Button oder per E-Mail an programm@hd-sachsen.de mit den Angaben: Veranstaltungstitel, Datum, Name, Hochschule, E-Mail-Adresse (dienstlich)


Zeitraum

30.04.2024—28.05.2024

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Termine

30.04.2024—13.05.2024

14.05.2024  |  13:00—18:00 Uhr

15.05.2024—27.05.2024

28.05.2024  |  13:00—16:30 Uhr


Themenfeld
  • Evaluieren, Reflektieren & Qualitätsentwicklung (ERQ) | 10 AE

  • Lehr-/Lernplanung & Curriculumsentwicklung (LLC) | 10 AE


Umfang
  • 20 AE


Zielgruppe
  • Fachübergreifend

  • Zielgruppenübergreifend


Art
  • Onlineveranstaltung


Sprache
  • Deutsch


Veranstalter
  • Geschäftsstelle der Hochschuldidaktik Sachsen


Ort
  • Online-Veranstaltung
    Der virtuelle Veranstaltungsraum wird im Vorfeld bekanntgegeben.


Kontaktperson