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25.04.24

Am 27.02.2024 stand ein besonderes Ereignis für die Hochschuldidaktik an – die dghd ehrte exzellente Forschungsarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wir freuen uns ganz besonders, unserer Mitarbeiterin Ella Lindauer zur Auszeichnung ihrer Masterarbeit gratulieren zu dürfen!

Seit 2014 verleiht die Deutsche Gesellschaft für Hochschuldidaktik im Rahmen ihrer Jahrestagung den „dghd-Nachwuchspreis für hochschuldidaktische Forschung“. Der mit 500 Euro dotierte Preis honoriert die Arbeit von engagierten Nachwuchswissenschaftler*innen, die für besondere Leistungen in ihren Dissertationen, Master- und Bachelorarbeiten auf dem Gebiet der Hochschuldidaktik ausgezeichnet werden. 

Damit soll nicht nur die hochschuldidaktische Forschung des wissenschaftlichen Nachwuchses sichtbar gemacht werden, sondern auch die Aufmerksamkeit auf die empirische Forschung im Bereich der Hochschuldidaktik gelenkt und die Methodenvielfalt und fachliche Breite von Hochschulforschung in einen breiteren Fokus der Fachöffentlichkeit gerückt werden.

Im Jahr 2024 überzeugte die Jury besonders die eingereichte Masterarbeit „Zur Bedeutung persönlicher Lernnetzwerke für das Lernen über Hochschullehre. Eine qualitative, egozentrierte Netzwerkanalyse mit Lehrenden sächsischer Hochschulen“ von Ella Lindauer. 

Die Arbeit zeigt eindrucksvoll wie wichtig persönliche Lernnetzwerke für Lehrende an Hochschulen sind. Oftmals werden informelle Lernprozesse im Austausch mit anderen unterschätzt oder gar übersehen, dabei können sie einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der eigenen Lehrpraxis leisten. Die egozentrierte Netzwerkanalyse, die Frau Lindauer durchgeführt hat, verdeutlicht die vielfältigen Möglichkeiten und Potenziale, die in solchen Netzwerken stecken. Durch den informellen Austausch mit Kolleg*innen aus verschiedenen Fachbereichen und mit unterschiedlichen Lehrerfahrungen können Lehrende neue Perspektiven gewinnen und ihre eigene Praxis weiterentwickeln. 

Die Netzwerke bilden wertvolle Räume, in denen in vertrauensvoller Atmosphäre Selbstreflexionsprozesse angestoßen werden. Das gegenseitige Feedback und der Einblick in andere Lehrweisen geben wichtige Impulse für den eigenen Lernprozess. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Überzeugungen und Arbeitsweisen führt dabei auch zu Abgrenzungsprozessen, durch die Lehrende sich ihrer individuellen Lehrrolle bewusstwerden und diese festigen.  Neben anderen Lehrenden werden auch Hochschuldidaktiker*innen und Studierende  als wertvolle Akteur*innen in den Netzwerken genannt, wenngleich Studierende nicht direkt als aktive Austauschpartner*innen aufgeführt werden. Die in den Interaktionen gewonnenen Ressourcen (neue soziale Kontakte, Materialien, Anekdoten usw.) bergen viel Potenzial für die Gestaltung der eigenen Lehrpraxis – ein Transferprozess, den Frau Lindauer in der Analyse der Lernnetzwerke herausarbeiten konnte. 

Damit bilden informelle Lernnetzwerke eine wichtige Ressource für die persönliche Weiterbildung und Professionalisierung von Lehrenden und tragen dazu bei, die Qualität der Hochschullehre kontinuierlich zu verbessern. Letztlich profitieren nicht nur die Lehrenden selbst, sondern vor allem auch die Studierenden, die eine qualitativ hochwertige Lehre erleben. 

Sollten Sie Fragen an unsere Preisträgerin haben, wenden Sie sich gern direkt an ella.lindauer@hd-sachsen.de.
 

Autor:in

Jasmin Naumann

jasmin.naumann@hd-sachsen.de