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01.12.23

Am 20.November 2023 war es endlich soweit - an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden wurden vier sächsische Hochschullehrende für ihre herausragende Lehre geehrt. Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow überreichte die Urkunden und würdigte die innovativen Lehrkonzepte jeweils mit einem mit 10.000 Euro dotierten Preis.

Mit dem sächsischen Lehrpreis werden herausragende, innovative und beispielgebende Ideen in der Hochschullehre ausgezeichnet. Bis Ende Juni 2023 waren Dozent:innen aufgerufen, Lehrveranstaltungskonzepte einzureichen. Gleichzeitig konnten auch die Rektorate Hochschullehrende für den Preis vorschlagen. Alle Einreichungen wurden anschließend von einer 9-köpfigen Jury bestehend aus Vertreter:innen der Professor:innenschaft verschiedener sächsischer Hochschulen, von hochschuldidaktischen Einrichtungen und Organisationen (Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Center für Lehr- und Lernservices (CLS) der RWTH) sowie Studierendenvertreter:innen geprüft. In einer gemeinsamen Jurysitzung wurden die vier überragendsten Lehrkonzepte ausgewählt. 

Im Rahmen des Festaktes betonte Minister Gemkow die Bedeutung exzellenter Lehre für die Gesellschaft und würdigte die Preisträger:innen als inspirierende Akteur:innen im Hochschulsystem.

 

KATEGORIE UNIVERSITÄTEN 

Der Sächsische Lehrpreis 2023 in der Kategorie Universitäten ging an Dr. Sylvia Jurchen (TU Chemnitz, Philosophische Fakultät/Germanistik). Ihr innovatives Blended-Learning-Seminar, in welchem Studierende zweier Hochschulstandorte (Technische Universität Chemnitz, Universität Bayreuth) gemeinsam an der Transkription, Kommentierung und Edition von Ulrichs von Pottenstein unveröffentlichtem Werk "Buch der natürlichen Weisheit" arbeiten, zeigt wie hybride Lehre universitäts- und länderübergreifend funktionieren kann. Das Seminar zeichnet sich nicht nur durch ein wissenschaftlich überzeugendes Konzept aus, sondern glänzt darüber hinaus „mit didaktischer Finesse und viel Engagement.“(Prof. Dr. Evelyn Korn, Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Innovation in Hochschullehre) Dr. Jurchen versteht es mit ihrem Lehrkonzept, das synchrone und asynchrone Arbeiten in einer Forschergruppe zu fördern, damit der Vereinzelung von Studierenden beim digitalen Lernen entgegenzuwirken und auch im Hinblick auf verschiedene Prüfungsformate der Heterogenität der Studierenden gerecht zu werden.

 

KATEGORIE HOCHSCHULEN FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN 

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Torsten Gonschorek, der seit 2009 die Professur Management mittelständischer Unternehmen an der HTW Dresden innehat. Besonders seine praxisnahen Fallstudien, die regelmäßige Integration von Praxisexpert:innen und seine umfassenden Bemühungen um die digitale Transformation der Lehre wurden von der Jury honoriert. Mit seiner digital ausgerichteten Lehr- und Lernumgebung, innovativen Prüfungsformaten und dem starken Fokus auf Anwendungskompetenzen verfolgt Prof. Dr. Gonschorek den Ansatz des Constructive Alignments, in dem die Studierenden als Co-Produzent:innen ihres eigenen Lernerfolges ernst genommen und wertgeschätzt werden. 

 

KATEGORIE MUSIK- UND KUNSTHOCHSCHULEN 

In der Kategorie Musik- und Kunsthochschulen wurde Olaf Katzer (HfM Dresden, Schwerpunkte: Dirigieren/Korrepetition) für sein innovatives Chorprojekt geehrt, das er während der Pandemie durchführte. In verschiedenen Beteiligungsformaten wurden nicht nur musikalische Grundfertigkeiten gefördert, sondern auch soziale Kompetenzen gestärkt. Unter Einsatz von Technologien wie Smartphones, Apps und digitalem Dirigat stellte er gemeinsam mit den Studierenden ein Konzert auf die Beine. 
Im Besonderen wurde seine kreative Leitung des Projekts für ihren Ideenreichtum gewürdigt: „Wenn man 80 Sänger:innen eines Hochschulchores zu einem gemeinsamen Konzert mit jeweils drei Metern Abstand untereinander versammeln möchte, dann benötigt man dafür ein Fußballstadion. Und genau dort – im Heinz-Steyer-Stadion Dresden – befanden sich die Ausführenden im Juli 2021 und sangen in ihre Smartphones die Uraufführung eines Werkes, das durch den Preisträger aus dem Konzertsaal heraus dirigiert wurde.“ (Prof. Jörn Arnecke, HfM Weimar)

 

KATEGORIE BERUFSAKADEMIEN 

In der Kategorie Berufsakademien setzte sich Prof. Dr. Daniel Tillich (Studienakademie Dresden) durch. Er zeigt in seinen studierendenzentriert gestalteten Veranstaltungen, dass Mathematik und Statistik ganz und gar nicht trocken sein müssen. Mit Blick auf Kompetenzorientierung arbeitet er mit den Studierenden ebenfalls auf Basis des Constructive Alignment Ansatzes an praxisnahen Beispielen, Experimenten und Übungen. Die Studierenden lernen projektbasiert und kollaborativ. Sie können sich gemäß ihrer eigenen Stärken einbringen und an individuellen Herausforderungen arbeiten.
Prof. Dr. Tillich zeigt in seinen Lehrveranstaltungen eindrücklich, „dass selbst unter den widrigsten Umständen die Mathematik die Macht hat, uns gleichermaßen zum Lachen und Verzweifeln zu bringen.“ (Philipp Stopp, Studierendenvertreter Berufsakademie)


Die Vergabe des sächsischen Lehrpreises 2023 endete mit einer Podiumsdiskussion, in der Fragen rund um die gesellschaftlichen Entwicklungen, die vom SMWK entwickelte Digitalisierungsstrategie des Freistaats sowie den Erwartungen an die Lehrpreisträger:innen diskutiert wurden.


Einen Überblick über die Preisträger:innen des Sächsischen Lehrpreises 2023 erhalten Sie in den Videobeiträgen:

Dr. Sylvia Jurchen (TU Chemnitz) » Link zum Video
Prof. Dr. Torsten Gonschorek (HTW Dresden) » Link zum Video
Olaf Katzer (HfM Dresden) » Link zum Video
Prof. Dr. Daniel Tillich (Studienakademie Dresden) » Link zum Video 
 


Autor:innen:

Dominic Dives:

dominic.dives@hd-sachsen.de

Jasmin Naumann:

jasmin.naumann@hd-sachsen.de

Alexander Unruh:

alexander.unruh@hd-sachsen.de

 

Autor:in

Dominic Dives, Jasmin Naumann & Alexander Unruh