Warum sollte ich Studierende überhaupt zum Lernen „einladen“? Kann ich nicht voraussetzen, dass sie von sich aus motiviert sind, wenn sie studieren? Und woher kommt diese Forderung überhaupt? Warum funktionieren die Haltung und Prinzipien des Lehrens nicht mehr mit dem nur vielleicht noch vor 20 Jahren erfolgreich war?
Wer solche Fragen stellt, übersieht leicht, wie drastisch sich die Situationen des Lehrens uns Lernens an Hochschulen verändert haben: Da ist zum einen die bildungspolitische Entscheidung, dass breitete Teile der Gesellschaft einen akademischen Abschluss erlangen sollen. Zusammen mit einem höheren Druck am Beschäftigungsmarkt verändert diese Entwicklung die Motivationslage von Studierenden gegenüber früheren Zeiten sehr stark. Da ist des Weiteren die Tatsache, dass sich Wissensbestände immer schneller erweitern: in einigen Fächern ist es kaum sinnvoll, inhaltlich exakt zu bestimmen, was am Ende der Ausbildung gekonnt werden soll, weil es dann schon veraltet sein wird. Also muss es mehr darum gehen, die Prinzipien eines Faches zu erlernen und das Lernen selbst zu lernen und zu verbessern.
Neben diesen beiden gibt es noch weitere Einflussfaktoren auf Lehr-Lernsituationen an Hochschulen, die nahelegen, traditionellere Verständnisse von Hochschullehre zu überdenken.
Hier setzt dieser Workshop an: es wirft einen Blick auf die veränderten Kontexte von Hochschullehre und was dieser Wandel für moderne Lehre bedeutet. Da Lernen am Ende „nur“ zwischen den Ohren der Lernenden stattfindet und nicht unmittelbar beeinflusst werden kann, stellt sich die Frage, wie innovative Lehre nun unter den jeweiligen gegebenen Bedingungen der Hochschule aussehen kann. Dabei lohnt es sich durchaus, bestehende Vorstellungen von Lernen und Lehren sowie einige Rollenbilder zu überdenken. Der Workshop lädt zu solchen Überlegungen ein, regt den Austausch zwischen Kollegïnnen an und unterstützt die Suche nach individuellen Ideen für die eigene Lehre. Bringen Sie gerne Fragen und Beispiel aus Ihren Lehrveranstaltungen mit.
 

Die Arbeitseinheiten verteilen sich auf die Handlungsfelder wie folgt:

  • Beraten, Begleiten & Interaktion (BBI) – 4 AE

  • Evaluieren, Reflektieren & Qualitätsentwicklung (ERQ) – 4 AE

Lernziele

Die Teilnehmenden…

  • verstehen Lehren und Lernen aus einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive.

  • entwickeln ein entsprechendes Selbstbild als Lehrender vor dem Hintergrund dieser Sichtweise.

  • kennen Bedingungen, die ein lernförderliches Klima begünstigen und entwickeln Ideen, wie sie dieses Klima in ihren eigenen Kontexten etablieren können.

  • kennen Möglichkeiten und entwickeln vor allem Haltungen, Studierende zum Lernen ein-zuladen und für Inhalte ihres Faches zu begeistern.


Kursleitung

Dr. Sebastian Walzik
Dr. Sebastian Walzik hat Wirtschaftspädagogik in Nürnberg, Galway (Irland) und St. Gallen (Schweiz) studiert. Seine Doktorarbeit schrieb er am Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen über die Förderung sozialer Kompetenzen. Er hat eine kommunikationspsychologische Ausbildung bei Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun, eine Ausbildung zur Systemischen Strukturaufstellung nach Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd (SySt®) und eine Hypnotherapeutische Grundausbildung nach Milton Erickson. Hochschuldidaktische Seminare gibt er an verschiedenen Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, unter anderem am Berliner Zentrum für Hochschullehre, am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität St. Gallen und an der Universität Wien.


Anmeldung nicht verfügbar

Zeitraum

17.11.2023

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Termine

17.11.2023  |  09:00—16:30 Uhr


Themenfeld
  • Beraten, Begleiten & Interaktion (BBI) | 4 AE

  • Evaluieren, Reflektieren & Qualitätsentwicklung (ERQ) | 4 AE


Umfang
  • 8 AE


Zielgruppe
  • Fachübergreifend

  • Zielgruppenübergreifend


Art
  • Präsenzveranstaltung


Sprache
  • Deutsch


Veranstalter
  • BA Sachsen


Ort
  • Berufsakademie Sachsen (BA Sachsen)
    Staatliche Studienakademie Dresden
    Hans-Grundig-Straße 25
    01307 Dresden


Kontaktperson