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25.10.23
Ein besonderes Anliegen der Hochschuldidaktik Sachsen und speziell des Projektes „Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen“ (DHS) ist es, Impulse zur Weiterentwicklung von digitaler Lehre so zu gestalten, dass Lehrende und lehrunterstützendes Personal beim Transfer neuer Elemente in die eigene Praxis bestmöglich unterstützt werden. Hierfür haben wir in den vergangenen vier Projektjahren im Rahmen von „Digital Workspaces“ verschiedene didaktische Elemente – allen voran Erfahrungsberichte von Lehrenden und (Fach-)Expert:innen – erprobt und werden die entstandenen Konzepte nun als OER dokumentieren. Dabei war es uns wichtig, die Perspektive der Nutzenden (also der Lehrenden und des lehrunterstützenden Personals) einzubeziehen. Deswegen haben wir auf dem diesjährigen Workshop on E-Learning im September an der HTWK Leipzig einen „Workshop im Workshop“ durchgeführt, in dessen Rahmen die Frage beantwortet werden sollte wie der Praxistransfer von Impulsen zur digital gestützten Lehre gelingt und wie dieser in bzw. durch hochschuldidaktische(n) Angebote(n) unterstützt werden kann.
Im Rahmen eines World Cafés tauschten sich die 17 Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen aus. An drei Thementischen wurde der Fokus jeweils auf einen anderen Aspekt gelegt. So diskutierten die Hochschullehrenden über didaktische Elemente, die einen Digital Workspace auszeichnen. Sie reflektierten Good Practices und Erfahrungsberichte, die in verschiedenen Formen in Digital Workspaces eingesetzt wurden und dachten über die Dokumentation und Nachnutzung nach. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Erstellung von Materialien und Handreichungen gelegt, die über das Projekt hinaus für Hochschuldidaktiker:innen und weitere Interessierte zur Verfügung stehen sollen.
In einer ersten Runde widmeten sich die Teilnehmenden der Frage: Was müsste passieren, damit der Praxistransfer keinesfalls gelingt? Dabei kamen Aspekte wie mangelnde Qualität, erschwerter Zugang (z. B. durch mangelnde Infrastruktur, erforderliche Lizenzen o. ä.), eine wenig ansprechende Aufbereitung, fehlender kollegialer Austausch oder ein zu hoher Abstraktionsgrad der Inhalte zur Sprache.
In der zweiten Runde folgte dann die Umkehr ins Positive. Gemeinsam formulierten die Gruppen Thesen, die Anforderungen für einen gelungenen Praxistransfer beinhalten. Neben gut verfügbaren, niedrigschwellig nutzbaren Tools und erkennbarer Relevanz (sowohl persönlich als auch organisatorisch und inhaltlich) wurde beispielsweise eine ansprechende und zielgruppenspezifische Aufbereitung von Inhalten und Materialien genannt. Drei der insgesamt acht formulierten Thesen fanden in einer abschließenden Punktabfrage mit Abstand die meiste Zustimmung und wurden damit zu den „Top 3“ gekürt und von den Anwesenden gemeinsam als Anforderungen an künftige hochschuldidaktische Angebote unterzeichnet:
Die wichtigsten Elemente für einen gelungenen Praxistransfer sind:
angemessene Ressourcen (zeitlich, finanziell, infrastrukturell für Lehrende und lehrunterstützendes Personal)
eine barrierearme, dauerhafte, auffindbare Plattform & Kontakte (für Zugriff auf Materialien, Informationen ohne Zugangsbeschränkungen)
eine offene und wertschätzende Kommunikation (für Informationen, Austausch und Vernetzung innerhalb und außerhalb von Workspaces und hochschuldidaktischen Veranstaltungen).
Die erarbeiteten Elemente sollten künftig in hochschul- und mediendidaktischen Angeboten verankert werden. Dieses Ziel nehmen wir mit, um es in der einjährigen Verlängerung unseres Projektes noch stärker zu adressieren. So wollen wir nicht nur weitere Digital Workspaces anbieten, sondern den Transfer von Workspace-Konzepten in das reguläre Weiterbildungsangebot der HDS auf den Weg bringen. Unsere Materialien wollen wir hierfür barrierearm und unter OER-Lizenz auf der OER-Plattform twillo veröffentlichen. Darüber hinaus stehen wir in Austausch- und Vernetzungsangeboten für Gespräche, Feedback und Weiterentwicklungswünsche zur Verfügung.


Das Projekt „Digitalisierung der Hochschulbildung in Sachsen“ (DHS) wird seit 2019 von der Hochschuldidaktik Sachsen (HDS) und dem Arbeitskreis E-Learning (AK E-Learning) der sächsischen Landesrektorenkonferenz koordiniert und vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) finanziert.
Kontakt:
Julia Henschler
julia.henschler@hd-sachsen.de
Jana Riedel
Anne Vogel
Katja Hornoff