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12.05.23

Am 14. April 2023 fand das vierte Netzwerktreffen des „Qualitätszirkels für studienbezogene Deutschförderung an sächsischen Hochschulen“ im historischen Rektoratsgebäude der Hochschule Mittweida statt.

Der Qualitätszirkel wurde 2022 gegründet mit dem zentralen Ziel, die Qualität der studienbezogenen Deutschförderung zu erhöhen und die Vernetzung der einschlägigen Einrichtungen (Studienkollegs, Sprachenzentren, International Offices etc.) zu stärken. Anschließend erkannte die Hochschuldidaktik Sachsen den Qualitätszirkel als offizielles LehrNetzwerk an. Bereits im Gründungsjahr fanden sich die Mitglieder der verschiedenen Hochschulen zu regelmäßigen Arbeitstreffen an unterschiedlichen Standorten – in Leipzig, Dresden und Freiberg – zusammen.


Beim vierten Netzwerktreffen am 14. April 2023 in Mittweida stand neben dem kollegialen Austausch die Kompetenzorientierung in der sprachlichen Studienvorbereitung und -begleitung für internationale Studieninteressierte und Studierende im Fokus. 

Zu Beginn des Treffens begrüßte Marika Claus im Namen des Rektorats der Hochschule Mittweida die anwesenden bzw. online zugeschalteten Vertreter:innen von Standorten aus Chemnitz, Dresden, Freiberg, Leipzig, Mittweida und Zwickau. Im Anschluss gab sie einen Überblick über das Kursangebot des von ihr geleiteten Sprachenzentrums sowie des Studienkollegs der Hochschule Mittweida. 

Daraufhin folgten zwei Präsentationen zu Arbeitsschwerpunkten des Qualitätszirkels: 

Ein Forschungsteam am Sprachenzentrum der Universität Leipzig arbeitete im Zeitraum zwischen Juli und Dezember 2022 an der wissenschaftlich fundierten Modellierung von studienbezogenen Kompetenzen internationaler Studierender. Das aus diesem Projekt hervorgegangene „Kompetenzmodell für studienbezogene Deutschförderung“ (Bärenfänger/Feike/Magosch, im Druck) beantwortet die Frage: Welche sprachlich-kommunikativen Kompetenzen brauchen internationale Studierende, um ihr Studium an einer deutschen Hochschule erfolgreich absolvieren zu können? Christine Magosch erläuterte beim Netzwerktreffen den Aufbau und die Struktur des Modells: insgesamt vierzehn, am ‚Student Life Cycle‘ orientierte Handlungsfelder mit entsprechenden Kompetenzzielkatalogen, die durch Kann-Beschreibungen auf den GeR-Niveaustufen A2 bis C1 beschrieben und skaliert sind. Den Abschluss ihrer Präsentation bildete ein detaillierter Einblick in das Handlungsfeld „Teilnahme an Lehrveranstaltungen sowie deren Vor- und Nachbereitung“. Dieses Handlungsfeld beinhaltet z.B. das Kompetenzziel: „Der:die Studierende kann an einer Vorlesung teilnehmen.“ Die dazugehörigen Kann-Beschreibungen zeigen detailliert auf, welche sprachlichen Kompetenzen zur erfolgreichen Teilnahme an einer Vorlesung erforderlich sind. 

Als am Kompetenzmodell anknüpfenden Arbeitsschwerpunkt präsentierten Sophie Bornscheuer und Leonore Spiegel das am Studienkolleg Sachsen (Universität Leipzig) angesiedelte Teilprojekt „Professionalisierung von Sprachlehrkräften an sächsischen Hochschulen“. Im Rahmen dieses Teilprojekts sollen noch bis Ende 2023 zwei Workshopformate für Sprachlehrkräfte in der Studienvorbereitung und -begleitung entwickelt und durchgeführt werden. Das erste Workshopformat zielt primär darauf ab, dass die Lehrkräfte zunächst das Kompetenzmodell kennenlernen, für sich Weiterentwicklungsbedarfe im Hinblick auf Kompetenzorientierung ausmachen und erste Ideen für die Arbeit mit dem Kompetenzmodell in ihrer Unterrichtspraxis entwickeln. Im zweiten Workshopformat sollen dann gemeinsam mit den Sprachlehrkräften konkrete Möglichkeiten zur Verwendung des Kompetenzmodells für die studienbezogene Sprachlehre aufgezeigt und erarbeitet werden.

Sowohl das Kompetenzmodell an sich als auch das darauf aufbauende Vorhaben zur Professionalisierung von Sprachlehrkräften stießen bei den Teilnehmenden am Netzwerktreffen auf großes Interesse und viel Zuspruch. 

Im Anschluss an die Präsentationen tauschten sich die Vertreter:innen der Hochschulen aus ganz Sachsen intensiv über ihre Arbeit in der studienbezogenen Deutschförderung aus, identifizierten gemeinsame Herausforderungen und diskutierten und reflektierten über Weiterentwicklungsbedarfe und -möglichkeiten. 
Für die Teilnehmenden in Präsenz klang das Netzwerktreffen mit einer Campustour aus, die von Ali Khafez – Absolvent des Studienkollegs und aktuell Student der Elektrotechnik und Automation an der Hochschule Mittweida – geführt wurde. 

Wir freuen uns auf das nächste Netzwerktreffen im September 2023 an der Technischen Universität Chemnitz, bei dem wir an die bisherigen Diskussionen und Reflexionen anknüpfen werden. Interessierte am Qualitätszirkel laden wir herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Sophie Bornscheuer
E-Mail: qz_deutschfoerderung@hds-lehrnetzwerke.de
Autor:in

Sophie Bornscheuer

qz_deutschfoerderung@hds-lehrnetzwerke.de