Veranstaltungen

15.09.23

Preis für digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung in Leipzig vergeben. Am 7. September 2023 wurden in Leipzig zum zweiten Mal Dozierende mit dem Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung ausgezeichnet. Hochschuldozierende aus ganz Sachsen waren im Frühjahr 2023 aufgerufen sich mit ihren innovativen Lehr-Lernkonzepten zu bewerben. Im Sommer war es nun endlich soweit - die externe Expert:innen-Jury begutachtete alle Einsendungen und wählte die Gewinner:innen aus. Hochschullehrende der TU Dresden, der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und der Universität Leipzig durften sich über eine Auszeichnung freuen.

Die Preisträger:innen und ihre Konzepte

Dr. Frank Beier und Tina Czaja wurden mit dem ersten Preis für ihr Seminar „Escape from your classroom! Inklusion und Digitalisierung gemeinsam denken.“ ausgezeichnet. Studierende entwickelten dabei selbst aktiv eine anregende Lernumgebung in Form eines Bildungs-Escape-Rooms zum Thema „Migration und Flucht“. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung der Technischen Universität Dresden überzeugten die fünfköpfige Jury mit ihrer gelungenen Verknüpfung von Inklusion und Digitalisierung. Dabei wurde die Integration des OER-Gedankens und des Gamification-Ansatzes besonders positiv hervorgehoben. Anklang fand auch, dass der Escape Room einen kumulativen Charakter besitzt, da immer wieder neue Produkte von Studierenden einfließen und weiterentwickelt werden können. 

Den zweiten Platz belegte Anselm Vollprecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät II: Fachrichtung Lehramt Musik der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, mit seiner neu konzipierten Lehrveranstaltung „Utopien des Online-Musizierens entwickeln und erproben“. Darin lernen die Teilnehmenden durch praktische Übungen wie sie digitale Tools nutzen können, um gemeinsames Online-Musizieren zu ermöglichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu entwickeln. Besonders beeindruckend war für die Jury, dass dabei digitale Kommunikationstechniken nicht nur eingesetzt, sondern auch in hohem Maße zum Gegenstand von Reflexion gemacht werden. Zudem bewegen sich die Studierenden an den Grenzen der aktuellen technischen Möglichkeiten. Positiv erwähnt wurde darüber hinaus der nachhaltige Charakter und die Berücksichtigung von Transfermöglichkeiten.

Der dritte Platz ging an Dr. Sebastian M. Herrmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig. In seinem Seminar „Nation and Imagination“ implementierte er einen digitalen Seminarreader mit einer Hypertextstruktur, mit Hilfe derer die Studierenden beim Lesen eine mentale Landkarte aufbauen können. Diese hilft ihnen, Zusammenhänge sowohl kognitiv als auch zunehmend intuitiv als Netzwerk von Bezügen zu begreifen. Die Jury lobte insbesondere die Förderung fachlicher und didaktischer Kompetenzen sowie des kritischen Umgangs mit Quellen. Überdies fand das hohe Aktivierungspotenzial des Readers sowie der große Mehrwert verbunden mit einer guten Skalierbarkeit auf andere Lehrveranstaltungen lobende Worte.

Zur Preisverleihung geladen waren neben der Jury, die Sponsoren des Preises sowie hochrangige Vertreter:innen der beteiligten Universitäten, ebenso wie Gäste aus den Ministerien und der wissenschaftlichen Fachwelt. „Den Preis haben wir nun zum zweiten Mal ausgeschrieben und sind erfreut darüber, wie viele spannende Konzepte uns erreicht haben. Als besonders empfinde ich, dass sich alle sächsischen Hochschulen, die Lehrkräfte ausbilden, an dem Preis beteiligt haben. So konnten wir Dozierende in ganz Sachsen erreichen. Es war toll, dass an diesem Abend sowohl die Preisträger:innen gewürdigt wurden als auch die Gäste die Möglichkeit erhielten, sich über die Lehr-Lernkonzepte, die auf der Bühne ausgezeichnet wurden, zu informieren“, resümiert die wissenschaftliche Projektleitung von PraxisdigitaliS, Professorin Sonja Ganguin.

Der „Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung“ wird gemeinsam von den Lehrerbildungszentren der Universität Leipzig, der TU Dresden und der TU Chemnitz ausgelobt. Er ist eine Maßnahme des Verbundprojekts „PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen“ der Universität Leipzig und der TU Dresden, das im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird. 

 

Wenn Sie noch mehr über Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung erfahren möchten, dann kommen Sie am 04.12.23 zur Abschlussveranstaltung des Verbundprojektes nach Leipzig. Bei der Veranstaltung kommen noch einmal alle Mitglieder von PraxisdigitaliS zusammen, um auf die gemeinsamen Erfolge zurückzublicken, ein Fazit zu ziehen und den Blick auf zukünftige Themen zu richten. Weitere Informationen und Anmeldung über  www.zls.uni-leipzig.de/praxisdigitalis-reihe-2023.


 
Kontakt:

Bianca Bachmann, Projektkoordination „PraxisdigitaliS“ an der Universität Leipzig

E-Mail: bianca.bachmann@uni-leipzig.de

 

Natalia Breininger, Projektassistenz für Öffentlichkeitsarbeit „PraxisdigitaliS“

E-Mail: natalia.breininger@uni-leipzig.de

 

Autor:in

Bianca Bachmann & Natalia Breininger