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14.11.23

Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat sich die Situation im Land dramatisch verändert. Neben den offensichtlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur hat der Konflikt auch das Bildungssystem in der Ukraine stark beeinträchtigt. In dieser schwierigen Zeit hat die TU Bergakademie Freiberg das Unterstützungsangebot SUUUpoRT ins Leben gerufen, um ukrainischen Studierenden die Fortführung ihres Studiums zu ermöglichen und die Arbeit von Hochschullehrenden zu unterstützen.

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Die Ukraine ist ein Land mit einer reichen Bildungstradition und einer Vielzahl renommierter Hochschulen. Der russische Angriffskrieg hat jedoch zu erheblichen Herausforderungen geführt, die das Hochschulsystem des Landes belasten. Viele Studierende sind gezwungen, ihre Ausbildung abzubrechen, um ihr Land zu verteidigen oder können nicht mehr auf die Ressourcen und Unterstützung zugreifen, die sie benötigen, um erfolgreich zu lernen. Bereits wenige Tage nach Ausbruch des Krieges unterstützten engagierte Mitarbeiter:innen der TU Bergakademie Freiberg ihre ukrainischen Kolleg:innen der Dnipro University of Technology bei der Flucht aus dem Kriegsgebiet und ermöglichten ihnen Zuflucht in Freiberg. 

Mit Unterstützung der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ wurde im Juni 2022 an der TU Bergakademie Freiberg das Projekt „SUUUpoRT – Structural support of Ukrainian Universities in Upkeep and rebuilding of higher education activities in the field of Resources and Technology“ initiiert. Es ist eines von sieben Vorhaben der Sonderförderlinie „Lernen und Lehre sichern. Fokus Ukraine“, das einen Beitrag zur Aufrechterhaltung des ukrainischen Hochschulsystems leistet. Ziel der Sonderförderung ist zum einen hochschulische Lehr-, Lern- und Unterstützungsangebote für Student:innen aus der Ukraine zu schaffen, die ihr Studium vorübergehend digital oder in Präsenz an einer Hochschule in Deutschland fortsetzen möchten. Zum anderen können ukrainische Wissenschaftler:innen, Lehrende und Hochschulangehörige in die geförderten Projekte eingebunden werden und sich mit ihren Kolleg:innen an deutschen Hochschulen vernetzen.

Die TU Bergakademie Freiberg möchte mit SUUUpoRT einen Beitrag leisten, die Funktionsfähigkeit der Hochschulen in der Ukraine aufrechtzuerhalten und damit die Abwanderung von Student:innen und Mitarbeiter:innen aus ukrainischen Bildungseinrichtungen in das europäische Hochschulsystem zu mindern. Ziel ist es, den durch das Wegbrechen der nötigen Infrastruktur und durch Personalausfälle verursachten Mangel an Lehrveranstaltungen vorübergehend virtuell auszugleichen und damit eine Fortführung des Studiums und der Lehre zu gewährleisten. Hierfür wurden im Rahmen der zunehmenden Virtualisierung des Studienangebots der TU Bergakademie Freiberg Kursangebote für Studierende aus der Ukraine geöffnet. Alle in das SUUUpoRT-Projekt eingeschriebenen Studierenden der insgesamt 30 Partneruniversitäten in der Ukraine können dieses Angebot nutzen. Neben dem Sofortzugang zu bestehenden Kursen (in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften) in englischer Sprache wird aktuell ein virtuelles Angebot zur Unterstützung ukrainischer Studiengänge unter Einbezug der teils über ganz Europa verteilten ukrainischen Dozent:innen aufgebaut.

Zunächst wurden die englischsprachigen Unterrichtsressourcen der TUBAF für alle ukrainischen Student:innen geöffnet und eine Plattform aufgebaut, die den Zugang ausschließlich für ukrainische Student:innen und Lehrende ermöglichte. Mithilfe von Kolleg:innen der Dnipro University of Technology konnte schnell ein Netzwerk in der Ukraine entstehen, das die Kommunikation innerhalb des Projektes vereinfachte, wodurch das Angebot bedarfsorientiert entwickelt werden konnte. Sukzessive wurde der Zugang zu Studieninhalten und das Kursangebot, in dem ECTS Punkte erworben werden können, erweitert und verbessert. Darüber hinaus wurde ein virtueller Software-Hub eingerichtet, der es Student:innen ermöglicht, auf einer virtuellen Maschine mit branchenrelevanten Softwarelizenzen zu arbeiten, die aus Projektmitteln beschafft wurden.

Da der Krieg nach wie vor das Leben in der Ukraine bestimmt, wurde bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre bereits die Fortführung des Projektes für 2024 beantragt und genehmigt. Neben Digital Boot Camps, die vor allem als Fortbildung für ukrainische Lehrende vorgesehen sind, sind Laborbesuche ukrainischer Wissenschaftler:innen an der TUBAF geplant sowie die Aufzeichnung und Aufbereitung zusätzlicher Module, um Student:innen bei der Fortsetzung ihres Studiums weiter zu unterstützen. Zudem soll der Virtual Hub erweitert und die Thematik der Micro Credentials stärker in den Fokus genommen werden, um die virtuelle Studierendenmobilität auszubauen.

Weitere Informationen erhalten sie unter:
 https://tu-freiberg.de/universitaet/organisation/rektorat/suuuport-project


 
Kontakt:

Willem Zank
Willem.Zank@eit.tu-freiberg.de

Meike Fischer
Meike-Birte.Fischer@mvtat.tu-freiberg.de

Sarah Gaidzik
Sarah.Gaidzik@mvtat.tu-freiberg.de

Autor:in

Willem Zank, Meike Fischer & Sarah Gaidzik